LESEPROBE
Auszug Kapitel 3, Die Wiege des Synthiepop (1970 - 1977 ) Der Krautrock entstand in den  sechziger Jahren. Englische  Radiomoderatoren bezeichneten den  aus Deutschland kommenden Rock  etwas abfällig als Krautrock. Denn  schon während des zweiten  Weltkrieges wurden die deutschen  Soldaten von den Alliierten  Streitkräften verächtlich Krauts  genannt (abgeleitet von Sauerkraut).  Grosse Bands wie Can oder  Tangerine Dream formten jetzt dieses  Genre. Deutsche gitarrengeprägte  Bands mit viel Lust am  
Experimentieren mit Sounds,  Melodien, Songstrukturen und  vielleicht auch mit Drogen.  Psychedelisch angehauchte  Klangwände, mit sich  überlagernden Dubsounds und  Songs in epischer Länge mit  Spielzeiten von über 10 Minuten  waren keine Seltenheit. Kurze  radiotaugliche Singles gab es da  kaum, darauf kam es den  Musikern auch nicht an, sie  wollten improvisieren, sich selbst  verwirklichen und sich in ihrer  eigenen Art und Weise ausdrücken  ohne einen Blick auf Bestehendes  oder auf die Charts zu richten.  
Anstatt Gitarren und andere  akustische Instrumente zu nutzen  entdeckten einige Bands, eben Can,  Tangerine Dream, Neu!, Amon Düül  Oder Faust, den Synthesizer um damit  Musik zu machen. Teilweise als  klangliche Erweiterung, teilweise aber  auch um ausschließlich mit ihnen  Songs zu performen.   Das neue Jahrzehnt, die Siebziger,  hatte gerade begonnen. An allen  Häuserecken und auf allen Wiesen  lebte und erlebte man die  Flowerpower..... 
Synthiepop Die gefühlvolle Kälte - Geschichten des Synthiepop Ein Buch von Dirk Horst